„Der eine spart, der andere braucht Geld, das er noch nicht hat. Das muss organisiert werden. Das nennt man Bank. So einfach ist das.“ In vier Sätzen hat Wolfgang Schäuble vor gut 15 Jahren in einem Stern-Interview (Nr. 48/2008 vom 20. November 2008) das Bankwesen beschrieben. Treffend, aber nicht ganz umfassend. Denn in den Finanzinstituten steckt weit mehr. Das zeigt ein Positionspapier des Bundesverbands deutscher Banken e. V. aus diesem Jahr.
Banken sind für alle da
Unternehmen, Vereine, Verbände, Arbeitnehmer, Selbstständige, Rentner oder Studenten – sie alle vereint eines: ein Bankkonto. 174 Millionen Bankkarten und 114 Millionen Girokonten ermöglichen es beispielsweise, den täglichen Zahlungsverkehr bequem abzuwickeln, und zwar bei gut 22 Millionen Kartenzahlungen jeden Tag in Deutschland. Durch die verschiedenen Finanzprodukte und Dienstleistungen wie Lebensversicherungen oder Geschäftsversicherungen schaffen Banken Absicherung. Darüber hinaus lassen sich mit Krediten und Darlehen Kundenträume verwirklichen.
Mensch, Wirtschaft und Gesellschaft profitieren dabei gleichermaßen von einem funktionierenden Bankensystem. Das verdeutlicht das Positionspapier „Banken in Deutschland“ des Bankenverbands aus diesem Jahr durch Zahlen verschiedener Bereiche.
Banken tragen die Wirtschaft
Banken tragen einen erheblichen Teil zum Wirtschaftswachstum bei. Einerseits finanzieren sie die Wirtschaft: Mit einem Kreditvolumen von knapp über einer Billion Euro unterstützen sie Unternehmen in Deutschland. Fremdfinanzierungen von Firmen entfallen zu gut 80 Prozent auf Bankkredite. Zudem laufen etwa 90 Prozent des deutschen Exports über private Banken ab.
Andererseits schaffen sie als Unternehmen Arbeitsplätze, was sie selbst zum Wertschöpfer macht. So beschäftigt die deutsche Kreditwirtschaft über 540.000 Arbeitnehmer. Die Bruttowertschöpfung als Mehrwert, den der Finanzsektor deutschlandweit beiträgt, beläuft sich auf etwa 73 Milliarden Euro.
Banken sind Innovationstreiber
Durch Kapitalbereitstellung, Forschungs- und Entwicklungsfinanzierungen, Unterstützung von Start-ups und eigene Investitionen in digitale Lösungen fördern Banken Neuerungen. Laut Positionspapier zahlen folgende Aspekte auf das Innovationskonto der Banken ein:
- 2021 emittierten Banken 72 Milliarden Euro als grüne Anleihen neu. Das verschaffte Deutschland Platz eins im OECD-Raum.
- 720 Milliarden Euro sind in nachhaltige Fonds investiert.
- Private Banken begleiten 95 Prozent der Green-Bond-Emissionen.
- Allein die drei größten deutschen Privatbanken betreuen bereits mehr als 10.000 Start-up-Unternehmen.
Aber: Banken müssen sich auch selbst helfen
Täglich unterstützen Banken unsere Gesellschaft – fast unbemerkt. Stehen große finanzielle Entscheidungen bei Privatpersonen oder Unternehmen an, ist der erste Weg häufig der zur Bank des Vertrauens. Darüber hinaus unterstützen sie im Alltag. 7,1 Milliarden Überweisungen laufen jährlich über Bankkonten ab. An 55.000 Geldautomaten heben Bürger 3,8 Millionen Mal am Tag Bargeld ab.
Doch die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung wird für Banken mehr und mehr zur Herausforderung. Steigende Kosten durch eine nicht optimierte Bargeldlogistik, hohe personelle Aufwände durch manuelles Bargeldhandling oder rückläufige Ertragspotenziale – Finanzinstitute leiden häufig unter ineffizienten Bargeldprozessen. Mehr Sicherheit, Transparenz und Produktivität sind Wünsche, die sich jedoch leicht verwirklichen lassen.
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